In seiner Ausgabe vom Samstag, den
12. August, Seite 16, veröffentlicht der Le Monde auf zwei Spalten einen
langen Artikel, gezeichnet von einem Thomas Wieder, einem Journalisten, dessen
Hingabe an den Kult der Schoah hinlänglich bekannt ist. Betitelt „Ernst Zündel,
Holocaust-leugnender Verleger“, schmückt sich der Artikel einer Photographie
des Verstorbenen, verschieden am 5. August. Der Ton des Artikels wird uns in
den beiden ersten Sätzen vorgegeben:
Der französische Holocaust-Leugner Robert Faurisson nannte ihn „lieber
Freund“, betrachtete ihn als eine „Quelle der Inspiration“, und sagte, er sei
„der Mann, den er am meisten bewunderte“. Der deutsche Verleger und
Pamphleten-Herausgeber Ernst Zündel, mehrmals wegen antisemitischer und Holocaust-leugnender
Propaganda verurteilt, ist am Samstag, den 5. August, in Bade [sic] Wildbad in Baden-Württemberg
gestorben, wo er vor 78 Jahren geboren worden war.
Mit einem Stein, zwei Schläge:
Zündel und Faurisson waren nur, man sieht es, „Holocaust-Leugner“. Sie
leugneten. Wir sollen darunter verstehen, daß sie, so scheint es, ihr Leben
lang das Offensichtliche geleugnet haben. Das Offensichtliche wovon? Folgen Sie
den Blicken des Louis Dreyfus, des Jérôme Fenoglio und des Luc Bronner, die
derzeit die Geschicke des Le Monde lenken. Ihre Zeitung weiß
nicht, wie sie den „monumentalen Fehlgriff“ heilen kann, den sie 1978 begangen
hatte. Am 29. Dezember 1978 war, wie sie es sagen, „Der Tag, an dem der Le
Monde einen Artikel von Herrn Faurisson [über „das Problem der
Gaskammer“] veröffentlichte“ (Artikel von Ariane Chemin im Le
Monde vom 20. August 2012, wiedergegeben in dem Werk Le
Monde, 70 ans d’histoire, Flammarion, 2014, S. 469; Seite 469-470).
Entlang des ganzen Artikels von T.
Wieder wird Zündel beschrieben, unmittelbar oder mit verdeckten Worten, als ein
Pamphleten-Herausgeber, ein Propagandist, ein unnachgiebiger Nazi, ein „Mörder
der [jüdischen] Erinnerung“, ein Perverser, ein Provokateur, ein Feigling. Seit
1958, als er nach Kanada ausgewandert war, „um zu verhindern“, in der BRD „zur
Fahne gerufen zu werden“. In Toronto, während seiner zwei großen Prozesse von
1985 und 1988, hatte er nicht gezögert, „sich bei Gericht mit einer
kugelsicheren Wester vorzustellen und bestückt mit einem Helm, auf dem
geschrieben stand „Meinungsfreiheit““. Im Prozeß von 1985 hatte der
„Holocaust-Leugner“ Faurisson als einer der „Zeugen“ teilgenommen.
Tatsächlich, auch wenn mein Freund
Ernst im Alter von 20 Jahren nach Kanada ausgewandert war, so bei weitem nicht
aus Feigheit, sondern aus Abscheu vor dem Krieg und der militärischen Sache. In
diesem Alter glaubte er noch voll daran, was man über die „Nazi-Schrecken“
erzählte und über die im wesentlichen militaristische und verbrecherische
Vergangenheit seiner Heimat. Dadurch ist er Pazifist geworden und blieb es sein
Leben lang. In Kanada gab es keinen verpflichtenden Militärdienst. Deshalb die
Wahl für dieses Land. Später hat er viel gelesen, sehr viel gelesen, und
schlußendlich mußte er den revisionistischen Autoren recht geben. Ihn hat es
empört, was für Lügen die Kriegspropaganda, während der zwei Weltkriege, den
„Boches“ oder den „Nazis“ angedichtet hatte. Er ist zu seinem ersten großen
Prozeß mit einem Helm (genau gesagt: einem Bauhelm!) gegangen, und wenn er
seine Begleiter gebeten hat, gleiches zu tun, so war das wegen der multiplen
Angriffe und Attentate, die durch seine Gegner begangen wurden, sei es mit
offener Gewalt oder mit verdeckter. Die meiste Zeit, wie in Frankreich,
weigerten sich die Polizei oder die zuständigen Sicherheitskräfte, „Nazis“
(sic) zu beschützen. Aus dieser Sicht war die Existenz von Ernst Zündel ein
Martyrium. Ein verbrecherischer Brandanschlag hatte sein Haus verwüstet wie ein
großer Teil seiner reichhaltigen für seine Verteidigung nötigen Dokumentation.
Ein Sprengstoffkörper, der ihm postalisch zugestellt wurde, hatte er der
Polizei übergeben, die es zur Sprengung brachten. War ich sein „Zeuge“? Nein,
vor den Gerichten war ich der Experte,
der berechtigt war, seinem Anwalt, dem wundervollen Douglas Christie, zur Seite
zu stehen. Im englischem Recht, um als Experte benannt werden zu können, ist es
zwingend erforderlich, eine gefürchtete Prüfung vor dem Richter, den
Geschworenen, dem Staatsanwalt und der gegnerischen Seite, die jederzeit
eingreifen kann, zu bestehen. Man muß nicht nur in der Lage sein zu beweisen,
daß man sich auf seinem Gebiet auskennt (hier die Geschichte der europäischen
Juden, vor allem von 1939 bis 1945), sondern daß man auch in der Lage ist, sich
in einer verständlichen Sprache auszudrücken, die selbst den einfachsten
Mitgliedern der Geschworenen zugänglich ist. Diese beiden Prozesse, 1985 von
einer Dauer von sieben Wochen, und 1988 mit einer von mehr als vier Monaten, waren
ein Triumph für die revisionistische
Sache und ein Desaster für die Sache
der Gegner von Ernst Zündel. Die offiziellen Mitschriften der beiden Prozesse
bezeugen davon. 1985 hat, auf seiner Seite, der größte der Historiker, der die
These der „Vernichtung der europäischen Juden“ vertritt, Prof. Raul Hilberg,
eine dermaßen große Erniedrigung erlitten, daß er sich geweigert hat, beim
neuen Prozeß 1988 zu erscheinen, der sich für die von den Verantwortlichen der
jüdischen Vereinigungen vertretenen These als noch schlimmer erweisen sollte: Hat
es den „Holocaust“ der europäischen Juden wirklich gegeben? (siehe mein Vorwort zum Buch von
Barbara Kulaszka, Did Six Million Really Die? Report of
the Evidence in the Canadian « False News » Trial of Ernst Zündel –
1988 [„Starben wirklich sechs Millionen? Bericht der
Beweislage im kanadischen „Falsche Nachrichten“-Prozeß von Ernst Zündel – 1988“],
24. Juli 1992).
Genauso wie ich hatte Ernst Zündel
Respekt vor den wirklichen Leiden des jüdischen Volkes. Dank einer
bemerkenswerten Offenheit und einer großen Durchdringung seines Geistes wußte
er damit umzugehen, um jeden Einzelnen an sich zu bewerten, unabhängig der Gruppe,
die dieser angehören konnte. Seine Gegner, bei weitem viel reicher und
mächtiger als er es war, waren diese jüdischen
oder zionistischen Vereinigungen, die
behaupteten, das Interesse der Juden zu verteidigen, indem sie einen
gnadenlosen Krieg gegen die Revisionisten führten. Auf der einen Seite mangelte
es ihm nicht an jüdischen Freunden, auf der anderen Seite vergaß er nicht, daß
einige seiner Gegner im guten Glauben handeln konnten. Um als Beispiel deren
Glauben von der Zahl der Sechs Millionen jüdischer Opfer Hitlers zu nehmen,
bemerkte er, daß seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (ja, seit den 1860er
Jahren!) US-amerikanische Zeitungen, mit der New York Times an der
Spitze, tonnenweise Berichte von jüdischen Vereinigungen veröffentlicht hatten,
die behaupteten: „In diesem Augenblick
geschieht an diesem Ort in Europa [in Rußland, in Polen, in Ungarn, usw.] ein
schreckliches Massaker oder ein Judenpogrom. Sechs Millionen unserer Brüder
sterben. Ihre finanzielle Unterstützung wird erwartet.“ Als Hitler, 1933,
auf die Bühne getreten ist und „Judäa ihm den Krieg erklärt hat“ („Judea declares war on Germany“), und noch mehr seit September 1939, haben die Kriegstrommeln den Slogan
übernommen. Deshalb: Warum sollte man sich darüber wundern, daß die damaligen
Millionen Juden, die seit Generationen daran gewöhnt waren, den Spruch zu hören
„Sechs Millionen unserer Brüder sterben“, geglaubt haben, dies sei die
Wahrheit? Tatsächlich handelte es sich um eine eiskalte Lüge. 1946, während des
Nürnberger Prozesses, haben die Richter, ihren eigenen Anteil zu dieser Lüge
beitragend, die Erfindung dieser Lüge Adolf Eichmann in Person zugeordnet
(siehe in meiner Arbeit Die Siege des Revisionismus (Fortsetzung) vom 11. September 2011 die Passage „Der Schwindel der Sechs Millionen.
Wilhelm Höttl und das Nürnberger Tribunal demaskiert“).
Ich habe Ernst Zündel gut gekannt.
Am Vortage des Tages, an dem er sterben sollte, traf es sich, daß ich ihn am
Telefon hatte. Während einer langen Unterhaltung, in der er mir einige
Vertraulichkeiten mitgeteilt hat, die ich vielleicht eines Tages lüften werde,
habe ich einen gebrochenen Mann entdeckt, verzweifelt durch die unerbittliche
Entscheidung eines hohen jüdischen Beamten in Washington, ihm jeglichen Zugang
zum US-amerikanischen Territorium zu verweigern, und so jegliche Möglichkeit
der Rückkehr in das Heim seiner Ehefrau, sie selbst schwer gesundheitlich
leidend. Ich habe zunächst die Nachricht seines Todes mit Erleichterung
aufgenommen. Am übernächsten Tage habe ich an den verlorenen Freund gedacht und
an seine Peiniger als auch an seine zwei Jahre der Einsperrung in abscheulichen
Bedingungen in einem Kerker in Toronto, dann an seine Überstellung an die
deutschen Behörden, an seine Verurteilung, in Mannheim, an einer zusätzlichen
Strafe von fünf Jahren im Gefängnis. Ich habe an hunderte Details meiner
Begegnungen mit einem Mann zurückgedacht, außergewöhnlich wegen seiner Güte,
seine Menschlichkeit, seiner Intelligenz, seiner für seine Kampfesgenossen
jederzeitigen Aufmerksamkeit, seinem gesunden Menschenverstand, seinem Ernst,
seinem Ausgleich, seiner praktischen Ader.
Kürzlich, in einer Würdigung für
einen Mann, der, ohne daß es jemand ahnte, auf der Schwelle des Todes war, bin
ich dahin gekommen zu schreiben, daß ich entlang einer mühseligen Existenz doch
in meinem Leben die Genugtuung gehabt hatte, zumindest ein Genie, Arthur Robert
Butz, und zumindest einen Helden, Ernst Zündel, kennengelernt zu haben. Einen
pazifistischen Helden, entschlossen allzeit den Bellizismus zu bekämpfen, den
Krieg und seine Lügen.
Zur Stunde bitte ich darum, daß man
mir erlaube, es dabei bewenden zu lassen, zumindest für den heutigen Tag. Ich
muß dringend wieder meinen Platz auf der revisionistischen Galeere einnehmen,
an der Seite anderer Galeerensklaven, die ebenso entschlossen sind im Sturm zu
rudern, bis daß der Tod folgt. Ich muß mir ein Beispiel nehmen an diesen
Helden, der, selbst gebrochen, beharrlich seine Briefe zeichnete mit „E.
Zündel, unbowed“ (ungebeugt).
14. August 2017
PS: An jene, die Englisch lesen, empfehle ich die
Lektüre des langen Artikels von Jonas E. Alexis, einem schwarzen Chronisten, auf der US-amerikanischen Seite Veterans
Today, datiert vom 7. August. Auch die Kommentare sollten gelesen
werden.